20.06.2013
Lautstarker Protest vor dem Nümbrechter Rathaus!
Bei unserer Aktion am letzten Donnerstag taten vor dem Nümbrechter Rathaus ca. 120 Menschen kund,
dass sie nicht damit einverstanden sind, dass im Bereich Oberstaffelbach/Drabenderhöhe immense
Windkraftindustrieanlagen die Landschaft und das Wohlbefinden von Mensch und Tier zerstören.
Dieser Protest war wirklich nicht zu überhören, obwohl wegen des Unwetters am Mittag einige Menschen
sicherheitshalber zu Hause geblieben waren. Christoph Schöpe stellte mit seiner Gitarre das schwungvolle
Lied "Stoppt den Bau der Windanlagen" zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor.
(Dieses Lied findet man jetzt unter amazon und kann es downloaden.) Später ging ein Großteil der Demonstrierer mit in den Ratssaal zur Sitzung des Umwelt-, Planungs-
und Entwicklungsausschusses. Der Bürgermeister bedankte sich für die Einladung am 15.06.13 nach Überdorf.
(Leider waren nur wenige der eingeladenen Mitglieder des Umwelt- und Planungsausschusses dieser Einladung
gefolgt. Sie hätten sich ein Bild davon machen können, was sie mit dem geplanten Vorhaben anrichten.
Von der stärksten Fraktion- der CDU - war "nur" der Bürgermeister dagewesen.) Herr Redenius stellte noch einmal das Planvorhaben vor und drohte damit, bei Nichtänderung des Flächen-
nutzungsplanes könne jeder Investor irgendwo in Nümbrecht Windkraftanlagen bauen. (Hinweis: Auch diese
potenziellen Betreiber müssen geltendes Recht beachten - genau wie die Gemeinde Nümbrecht!) In einer eingefügten Sitzungspause konnten Vertreter der BIG einige Fragen stellen. Eigentlich sollten die
an das Gutachterteam Hellmann und Kunze gerichtet werden. Dieses Büro war allerdings- entgegen der im Internet
veröffentlichten Tagesordnung- nicht anwesend. Dafür wurde keine Erklärung seitens des Bürgermeisters abgegeben. Volker Birkholz bedankte sich bei den Mitgliedern des Ausschusses, die am 15.06. nach Überdorf gekommen waren.
Er bemängelte, dass in den Unterlagen, die die BIG bei diesem Treffen erhalten hatte, einige wichtige
Seiten fehlen. Außerdem müsse man den Eindruck haben, dass von Anfang an nur das Gebiet bei Oberstaffelbach
als Standort für die WKAs geplant gewesen sei. Warum denn sonst habe es hier ein großes und in anderen
Gebieten kleine Gutachten gegeben? Warum denn sei nur hier den Grundstückseigentümern, deren Land für
die WKAs gebraucht werde, schon seit dem letzten Jahr Monat für Monat Geld überwiesen worden? Woher dieses
Geld stammt, kam nicht zur Sprache. Die Frage, warum das Schutzgut Mensch/Wohnen im Gutachten nur als erheblich und nicht als besonders erheblich
eingestuft wurde, konnte Herr Hellmann (s.o.) leider nicht beantworten. Anschließend trug Herr Galunder seine Bedenken von Seiten der Naturschützer vor. Er riet den Ausschussmitgliedern
dringend ihre Planung zu überdenken. Extrem viele planungsrelevante Arten nisten und ernähren sich im
fraglichen Gebiet und Tiere aus nahen Waldgebieten würden durch die Beleuchtung der Türme angelockt und
elend sterben. Die Sitzung endete mit der Vertagung der Entscheidung bis nach der Sommerpause. Die Fraktionen sollen sich in
der Zwischenzeit beraten. Man kann also sagen: Wir haben einen ersten Erfolg errungen!!!!! Es ist uns gelungen, dass die Mitglieder
des Ausschusses und die Fraktionen sich auch mit den Problemen der geplanten Flächennutzungsplan-
änderung beschäftigen. Vielleicht schauen sich bis zum Herbst auch einmal alle ein 200m-Windmonster an,
hören die Geräusche und nehmen den Schlagschatten wahr! Ja, vielleicht schauen sich sich auch einmal alle
die wunderbare Landschaft direkt vor Ort an, wo diese Industrieanlagen dann stehen würden! Nachtrag: Die in der Sitzungspause gestellten Fragen wurden wunschgemäß zwischenzeitlich an die
Nümbrechter Verwaltunggeschickt und sollen dort abgeklärt werden.